Am 22. November 2023 und am 25. März 2024 sind die ersten 13 von insgesamt 25 Objekten der Sammlung des aufgelösten Panzermuseums Thun mit verdankenswerter Unterstützung der Schweizer Armee im Militärmuseum Full eingetroffen.
Bereits am 22. November 2023 gelangte der weltweit einzige noch erhaltene 4,7cm Panzerjäger 35 R (f) und eine 7.62cm Feldkanone 296 (r) nach Full. Bei beiden Objekten handelt es sich um von der deutschen Wehrmacht erbeute Waffen. Der französische leichte Kampfpanzer Renault 35 wurde 1940 von der deutschen Wehrmacht mit einem neuen, festen Aufbau und einer tschechoslowakischen 4,7cm Panzerabwehrkanone 36 (t) zum Panzerjäger umgebaut. Die 1942/42 in grösseren Stückzahlen erbeutete russische 7.62cm Feldkanone Modell 1936 wurde unter der deutschen Bezeichnung 7.62cm Feldkanone 296 (r) in der Wehrmacht verwendet. Beide Stücke stammen aus Frankreich, von wo aus sie nach Kriegsende in die Schweiz gelangten. Die Restaurierung der beiden Objekte ist schon weit fortgeschritten. Beide Objekte wurden völlig zerlegt und werden nach Restaurierung aller Einzelteile wieder zusammengebaut.
Am 25. März gelangten elf weitere Objekte im Strassentransport nach Full. Es handelt sich um einen amerikanischen, von britischen Streitkräften verwendeten Kampfpanzer Sherman M4A4 mit Multibankmotor, einen russischen T-34/85, einen Radpanzer „Staghound“ T17, die deutschen Panzerfahrzeuge Sturmgeschütz III G, Panzer IV (Ausführung J), Jagdpanzer IV und Panzerjäger 38 (t) „Hetzer“ (kein G-13), einen russischen Kamppanzer T-54 A und die drei Schützenpanzer AMX VTP, Saurer „Tartaruga“ und Hotchkiss 22-2 kurz.
Alle neu angelieferten Fahrzeuge wurden sicher in der Werkstatthalle und der neuen Depothalle untergebracht. Nach Demontage der teilweise festgerosteten Ketten wurde mit ersten Zerlegungsarbeiten und der Befundaufnahme für die bevorstehende Restaurierung begonnen.
Die Abholung der noch in Thun stehenden, restlichen Fahrzeuge (Panther, Jagdpanther, Kranpanzer M31B2, Artilleriepanzer M7 „Priest“, M 47, M 48, Centurion Mk III, Centurion „Bridgelayer“, Schützenpanzer HS 30 lang und MOWAG 3M1 Pirat 18 und der Motoren „Multibank“ und HL 120 Maybach wird im Wesentlichen im Laufe des Jahres 2024 erfolgen. Aufgrund des Gewichts dieser Fahrzeuge von 40 bis 50 Tonnen sind wir auf die Unterstützung ziviler Transportunternehmer angewiesen. Jede preisgünstige Unterstützung wird gerne angenommen! Nach erfolgter Restaurierung werden die Fahrzeuge voraussichtlich ab 2026 in der neuen, dritten Museumshalle ausgestellt werden. Vorerst gilt es allerdings noch, die finanziellen Mittel zum Bau der neuen Ausstellungshalle zu beschaffen. Wir sind zuversichtlich und dankbar für jede Spende!