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Betriebstage 2024

An folgenden Tagen wird der Panzer-Fahrsimulator in Betrieb sein:
Aktuell sind keine Termine online buchbar!

Der Panzerfahrsimulator (FASIP) im Militärmuseum Full wurde zu neuem Leben erweckt und steht Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung.

Bis 2004 war der in den 1970er-Jahren in Frankreich entwickelte Panzer-Fahrsimulator (FASIP) im mechanisierten Ausbildungszentrum (MAZ) in Thun in Betrieb. Auf insgesamt acht Bahnen wurden angehende Panzerfahrer anfänglich für den Panzer Centurion, später für den Panzer 68 und Leopard 2 geschult.
Der Fahrschüler befand sich in einer dem Fahrerstand detailgetreu nachgebildeten Kabine mit einem Bildschirm vor sich. Die unter der Fahrerkabine befindliche Hydraulik sorgte für die realistischen Bewegungen des Fahrerstandes. Grundlage bildete ein ca. 12 Meter langes, detailliertes Geländemodell. Über diesem war ein Laufwagen mit Kamera und unten im „Gelände“ ein Fühler mit dem Objektiv der Kamera montiert. Entsprechend den Lenkbewegungen des Fahrers fuhr dieser Fühler durch das Gelände und übermittelte das aufgenommene Bild auf den Bildschirm vor dem Fahrer. Insgesamt vermittelte dieser Simulator ein äußerst realistisches Fahrerlebnis. Nebst dem großen Geländemodell und der hydraulischen Anlage waren für den Betrieb der Anlage verschiedene Rechner erforderlich.
2004 rettete das Militärmuseum Full eine der FASIP-Anlagen vor der Verschrottung, demontierte sie in Thun und baute sie in Full wieder auf. Nach Wiederinbetriebnahme dieser einzig noch bestehenden Anlage funktionierte sie noch einige Jahre. Verschiedene Defekte in den altertümlichen Rechnern und in anderen elektronischen Anlageteilen führten dann aber zum „Aus“ des FASIP.
Das engagierte Team der Museumshelfer Gerold Handschin, Michael Salathé und René Demarmels konnte sich aber damit nicht abfinden. Unter Einsatz vieler hundert Arbeitsstunden unterzogen sie die Anlage einer gründlichen Analyse, spürten Defekte auf und ersetzten nach und nach ausgefallene Komponenten möglichst originalgetreu. Größter Knackpunkt bildete der defekte Hauptrechner aus den 1970er-Jahren. Dieser musste, aufgrund nicht mehr verfügbarer Ersatzteile, ersetzt werden. Hierzu wurde ein neuer Hauptrechner konfiguriert und an die bestehende Anlage angepasst. Die in Papierform vorhandenen Programmteile des alten Rechners wurden in vieltägiger Arbeit in eine moderne Programmiersprache übersetzt und neu eingegeben. In weiteren Teilschritten wurden Kamera, Bildschirm und Geländebeleuchtung erneuert bzw. ersetzt.
Die Instandsetzung des FASIP wurde Ende Juli 2020 abgeschlossen. Damit besteht für Besucherinnen und Besucher des Militärmuseums Full ab 21. August 2020 die Möglichkeit, auf Vereinbarung (www.gruppenbesuche@festungsmuseum.ch oder Tel. 0041 (0)62 772 36 06) mit dem Panzer 68 durch das Gelände zu fahren – auf dem Fahrsimulator!

Tom Scott im Fahrsimulator

Im September 2022 drehte der bekannte YouTube Filmer Tom Scott (5,56 Mio Abonnenten) einen Film über unseren Fahrsimulator. Dieser Film stösst auf grosses Interesse. In den ersten drei Wochen seit Erscheinen, wurde dieser bereits 4,7 Mio mal angesehen!

SRF berichtet in der Sendung Schweiz Aktuell über den Fahrsimulator

Angebot Simulatorfahrten

1. Schnupper – Kurs

  • 10 Min. Straßen- und Geländefahrt im Fahrsimulator
  • inkl. 15 Min. Einführung am Fahrerstand

Gesamtdauer 25 Min. CHF 40.–
Buchung an einzelnen Tagen spontan an der Museumskasse oder mit Voranmeldung.

2. FASIP – Lektion

  • 30 Min. Strassen- und Geländefahrt im Fahrsimulator
  • inkl. 15 Min. Einführung am Fahrerstand

Gesamtdauer 45 Min. CHF 100.–
Buchung an einzelnen Tagen spontan an der Museumskasse oder mit Voranmeldung.

3. Panzer 68 – Nachmittag

Mit persönlicher Betreuung durch einen unserer Panzerspezialisten.

  • 30 Min. Einführung am Fahrerstand, mit Störungen
  • 60 Min. Technische Einführung am echten Panzer (Erstellen Marschbereitschaft)
  • 2 Std. Fahrsimulator-Lektion (Straßen- und Geländefahrt, Störungen)

Dauer ca. 3.5 Std. CHF 600.–
Buchung nur mit Voranmeldung über gruppenbesuche@festungsmuseum.ch

Geschichte der Restauration

Revision zum Saisonstart 2021

Um für den kommenden Saisonstart 2021 bereit zu sein, musste der Panzer 68 Fahrsimulator (FASIP) revidiert werden. Es wurden durch Museumshelfer umfangreiche Arbeiten ausgeführt:

  • Die Schläuche des Pneumatiksystems und dessen Anschlussstücke waren durch ihr Alter spröde und undicht geworden. Sie wurden durch fabrikneue Komponenten ersetzt.
  • Sämtliche noch vorhandenen Ersatzbildschirme für den Fahrerbildschirm waren defekt. Das heisst, der einzige funktionsfähige Monitor dieses Typs war der, der auf der Fahrerkabine montiert ist. Von den Ersatzbildschirmen konnten zwei repariert werden. Somit steht bei einem eventuellen Ausfall des Fahrermonitors ein kurzfristiger Ersatz zur Verfügung.
  • Es wurde überprüft, ob es möglich ist, den Fahrerbildschirm durch einen gebräuchlichen LCD Monitor zu ersetzen. Ein Testaufbau für die elektronische Anpassung des Videosignals konnte erfolgreich erstellt werden. Danach hat sich dann gezeigt, dass auch optische Anpassungen am Bildsystem notwendig sind. Der Grund dafür ist, dass die Front der alten Bildröhre eine kugelförmige Oberfläche aufweist und jene des LCD Bildschirms eine flache. Da von den alten Bildschirmen wieder zwei als Ersatz bereit stehen, kann mit diesem Umbau noch zugewartet werden.
  • Zur Eröffnung des Simulators im letzten Jahr, waren noch nicht alle Teile des alten Programms auf den neuen Rechner übernommen. Soeben wurde die Funktion der Jalons implementiert und getestet. Das heisst, auf dem Kontrollmonitor des Instruktors können neu Lichtpunkte gesetzt werden. Diese dienen der Kennzeichnung der für den Fahrschüler vorgesehene Route.
  • Es wurde ein neues Video, das die Simulatoranlage vorstellt, produziert. Dieses wird bald veröffentlicht.
  • Zu guter Letzt wurde die Anlage gereinigt und mittels mehrerer Testfahrten überprüft. Jetzt ist sie wieder bereit für die Besucher des Museums.

FASIP-News Nr.3

Abgeschlossene Arbeiten:
– Die neuen Rechner-Platinen wurden fertig hergestellt und funktionieren tadellos (Bild im Anhang). Eine solche wird, zusammen mit einem PC, die Anlage steuern.
– Die Netzteil-Einschübe sind revidiert und mit Kontroll-LED versehen.
– Der defekte Bildschirm der Fahrerkabine konnte durch einen funktionierenden getauscht werden.
– Die defekte Motorendstufe des X-Motors vom Relief wurde ersetzt. Diese hatte zu unerwarteten Bewegungen der Anlage geführt.
– Diverse defekte Glühbirnen und Leiterplatten wurden ersetzt.

Videokameras:
Die vorhandenen Videokameras weisen alle mehr oder weniger Defekte auf.
Teilweise ist mir eine Reparatur gelungen, so dass wir jederzeit für Analysen ein Testbild erzeugen können.
Über Ebay konnte in den USA ein, rund zehn Jahre jüngeres, Ersatzmodell der Kameras beschafft werden. Eine erste provisorische Montage auf der Anlage hat ein schönes, dem ursprünglichen Zustand sehr nahe kommendes Bild ergeben.
Für die definitive Montage muss noch die Lieferung der passenden Steckverbinder abgewartet und vereinsintern eine passende Halterung gefertigt werden.

Neu-Programmierung:
– Etwa die Hälfte der Ausdrucke des originalen Programms vom MITRA sind unterdessen aufs neue System übersetzt.
– Die ersten der neuen Programmteile wurden auf der Anlage in Full getestet.

Als nächstes geplant:
– Übersetzen und testen weiterer Programmteile.
– 230V Versorgung Servicerack reparieren: Ein Sicherungsautomat löst ab und zu aus.
– Sonorisation (Panzerlärm) testen und in Stand stellen.
– Indicateur de Position (Lageanzeige-Bildschirm) testen und in Stand stellen.

Der Panzerfahrsimulator (FASIP) im Militärmuseum Full wird zu neuem Leben erweckt

Bis 2004 war der in den 1970er-Jahren in Frankreich entwickelte Panzer-Fahrsimulator (FASIP) im mechanisierten Ausbildungszentrum (MAZ) in Thun in Betrieb. Auf insgesamt acht Bahnen wurden angehende Panzerfahrer anfänglich für den Panzer Centurion, später für den Panzer 68 und Leopard 2 geschult.
Der Fahrschüler befand sich in einer dem Fahrerstand detailgetreu nachgebildeten Kabine mit einem Bildschirm vor sich. Die unter der Fahrerkabine befindliche Hydraulik sorgte für die realistischen Bewegungen des Fahrerstandes. Grundlage bildete ein ca. 12 Meter langes, detailliertes Geländemodell. Über diesem war ein Laufwagen mit Kamera und unten im „Gelände“ ein Fühler mit dem Objektiv der Kamera montiert. Entsprechend den Lenkbewegungen des Fahrers fuhr dieser Fühler durch das Gelände und übermittelte das aufgenommene Bild auf den Bildschirm vor dem Fahrer und die Bewegung im Gelände auf die Hydraulik der Fahrerkabine. Insgesamt vermittelte dieser Simulator ein äußerst realistisches Fahrerlebnis. Nebst dem großen Geländemodell und der hydraulischen Anlage waren für den Betrieb der Anlage verschiedene voluminöse Rechner erforderlich.
2004 rettete Christine Hug vom Militärmuseum Full eine der FASIP-Anlagen vor der Verschrottung, demontierte sie in Thun und baute sie in Full wieder auf. Nach Wiederinbetriebnahme der einzig noch bestehenden Anlage funktionierte diese noch einige Jahre. Verschiedene Defekte in den altertümlichen Rechnern und in anderen elektronischen Anlageteilen führten dann aber zum „Aus“ des FASIP.
Das engagierte Team der Museumshelfer Gerold Handschin und René Demarmels konnte sich aber damit nicht abfinden. In monatelanger Arbeit und mit gründlicher Analyse spürten sie die verschiedenen Fehler und Defekte im System auf und ersetzten nach und nach die defekten Komponenten durch modernes Material. Größter Knackpunkt bildete der Hauptrechner aus den 1970er-Jahren. Ein neuer Hauptrechner wurde konfiguriert, eingebaut und die in Papierform vorhandenen Daten in vieltägiger Arbeit eingelesen. In weiteren Teilschritten werden Kamera, Bildschirm und Geländebeleuchtung erneuert bzw. ersetzt.
Es darf damit gerechnet werden, dass der FASIP im Laufe des Jahres 2020 wieder voll funktionsfähig sein wird. Damit wird für Besucherinnen und Besucher des Museums die Möglichkeit bestehen, auf vorherige Vereinbarung mit dem Panzer 68 realistisch durch das Gelände zu fahren – auf dem Fahrsimulator!